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Focke Museum bekommt Kaisen-Benz

„Nur per Zufall haben wir den ehemaligen Dienstwagen von Bürgermeister Wilhelm Kaisen auf der letzten Classic-Motorshow entdeckt“, berichtete Vorstandsmitglied Tilman Georg Eckstein vom Freundeskreis-Automobil-Bremen e.V. (FAB) Externes Angebot

„Und natürlich wollten wir das wertvolle Stück haben und für Bremen erhalten!“
So wandte sich Eckstein an das Focke-Museum, wo er zwar sofort auf großes Interesse, aber kaum Finanzmittel traf.

Mit Unterstützung von großzügigen Spenden aus dem FAB konnte der mit 94.000 km wenig gelaufene Wagen - zum Mehrfachen des damaligen Kaufpreises von 12.000 DM (ein VW Käfer kostete 4.000 DM!) - dennoch von seinem letzten Eigentümer, dem Autosammler Michael Witgefe aus Detmold, erworben und im Schuppen Eins der Überseestadt von André Weissmann fachgerecht aufgearbeitet werden.

Am 21. November 2014 war es dann schließlich soweit und der Bürgermeister-Wagen konnte in einer kleinen Zeremonie in der Überseestadt an das Focke-Museum und seine Direktorin, Dr. Frauke von der Haar, übergeben werden, übrigens zusammen mit dem Original Fahrzeugbrief von 1962.

Bürgermeister Wilhelm Kaisen Externes Angebot, der Bremen von 1945 bis 1965 regierte, nutzte den Wagen in seinen letzten drei Dienstjahren. Das Fahrzeug, ein Mercedes 220 S (Baureihe W 111, 2180 ccm, 165 km/h) war 1962 vom Band gelaufen und bekam am 31.10.62 das Kennzeichen HB-3-4. Es war das erste Mercedes Oberklasse-Modell mit Heckflossen, stabiler Fahrgastzelle und Knautschzone. Mehr als 160.000 Fahrzeuge wurden von dieser Baureihe ingesamt produziert.

„Wir verfügen im Focke-Museum zur Zeit noch nicht über einen geeigneten Platz für den Wagen, aber wenn wir unsere Dauerausstellung überarbeitet haben, freuen wir uns darauf, ihn zu präsentieren“, erklärte von der Haar, bevor sie mit Eckstein in den Wagen einstieg, um auf dem Hafengelände eine Ehrenrunde zu drehen. „Kaisens typischer Zigarrenrauch war leider nicht mehr zu erschnuppern“, berichtete sie lachend bei ihrer Rückkehr. „Der Wagen wurde wohl zu gut gelüftet und überarbeitet.“

Anschließend kam das Fahrzeug - gewissermaßen als Außenstelle des Museums - vorläufig wieder in den Schuppen Eins - Zentrum für Automobilkultur und Mobilität Externes Angebot, wo es in Zukunft erst einmal zu besichtigen sein wird.

Joachim Kothe

Eine Fotostrecke Externes Angebot gibt's hier.

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