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Friedenstunnel eröffnet – bundesweit einzigartiges Wahrzeichen für Toleranz

Ein „Friedenstunnel“ ist in Bremen am Sonntag, dem 06. September nach mehrwöchigen Arbeiten mit über 300 Gästen feierlich eröffnet worden.

Nachdem in den letzten Jahren die Frontseiten des ehemaligen Remberti-Tunnels neu gestaltet wurden, war nun das Gewölbe an der Reihe: Mosaike, Texttafeln und buntes Licht in dem 60 Meter langen Bauwerk wurden installiert.

So schmücken jetzt die Seiten Mosaikfriese, die in 135 verschiedenen Sprachen das Wort „Frieden“ zeigen. Dazu sind 82 Texttafeln mit Friedens- und Weisheitstexten der Religionen dieser Welt und Texten von bedeutenden Dichtern und Denkern aus der ganzen Welt angebracht.

Initiatorin, Künstlerin und Bauleiterin ist Regina Heygster, die mit ihrem Ehemann viele Wochen und Monate intensiv an der Gestaltung des Werkes arbeitete. „Mit der Fertigstellung ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Regina Heygster. „Ein Traum, von dem mir viele nicht abgenommen haben, dass er wahr werden könnte.“

Die Idee kam Heygster nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf die Türme des World Trade Centers in New York. „Wenn weltweit immer wieder Kriege mit religiösen Argumenten legitimiert werden, wäre es ein wegweisendes Zeichen der Religionsgemeinschaften, wenn sie ein gemeinschaftliches Friedensbekenntnis in der Gestaltung eines öffentlichen Bauwerks setzen würden“, sagte die Künstlerin. Auch die Deutsche Bahn habe sofort zugestimmt, fügte Heygster hinzu. Für die Verwirklichung ihres Traums sind seit 2011 über 100.000 EURO als Spenden gesammelt worden.

„Das Bauwerk ist nun ein Wahrzeichen für Vielfalt, Toleranz und Verständnis“, sagte bei der Eröffnung die Laudatorin und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Annelie Keil. Auch mit Blick auf die Flüchtlingskrise ergänzte Keil, es brauche Menschen wie Regina Heygster, die sich vor 14 Jahren ein Herz fassten, um diese Ziele in der Gesellschaft zu verfolgen – in Dresden genauso wie in Heidenau, in Budapest und München. Keil weiter in ihrer Laudatio: „Regina ist wie eine Bremer Stadtmusikantin mit Orchester (dem Verein Friedenstunnel – Bremen setzt ein Zeichen e. V.). Solche wie sie braucht das Land.“

Auch der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms begrüßte die Idee. „Der Tunnel bringt Menschen zusammen und fördert das Gespräch zwischen den Religionen“.

Der Friedenstunnel ist nunmehr eine Stätte des Austausches von Kulturen und Religionsgemeinschaften und vor allem, wie wir aus den Bildern entnehmen, auch eine Schulungsstätte für unsere Kinder. Sie können die große Vielfalt und Einheit der Religionsgemeinschaften der Welt erkennen.


Ernst-D. Klatte

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