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Thomas-Mann-Straße: Auch Abschied kann man feiern …

Es war voll im Speisesaal der Notunterkunft für Flüchtlinge an der Thomas-Mann-Straße. Voll, lebendig und bunt, denn die Heimleiterin Gisela Böhme hatte alle freiwilligen Helfer und Helferinnen sowie natürlich die Bewohner zum Kaffee eingeladen. „Das ist das Wenigste, was wir tun können, um uns für die großartige Unterstützung zu bedanken, die wir hier erfahren haben“, sagt sie.

Seit Januar 2013, als die Notunterkunft bezogen wurde, hatte sich eine große Gruppe von Unterstützern gebildet, die sich in der Kinderbetreuung, im Deutschunterricht und in allerlei Alltags- und Freizeitaktivitäten engagiert hatten. Etwa 40 Freiwillige aus Kirchengemeinden, Nachbarschaftsinitiativen oder auch Einzelpersonen kamen regelmäßig in die Einrichtung.

„Ihr habt hier ein Leuchtturmprojekt geschaffen, das in der Stadt wahrgenommen wurde“, so die Schwachhauser Beiratssprecherin Barbara Schneider, die den Dank des Beirats und des Ortsamts Schwachhausen/Vahr überbrachte. „Ihr habt der schwierigen Situation der Flüchtlinge Menschlichkeit, Wärme und Schutz entgegengesetzt.“

Neben den Helfern und aktuellen Bewohnern waren auch etliche Familien gekommen, die bereits in Wohnungen leben. Alle erinnerten sich gern an die Zeit in der Thomas-Mann-Straße, hatten sie hier doch viel Hilfe erfahren bei Behördengängen, Antragstellungen und bei der Eingewöhnung in das Leben in Bremen.

Ende April 2014 wird die Notunterkunft schließen, da das Gebäude verkauft ist und der Mietvertrag ausläuft. Die Familien, die jetzt noch in der ehemaligen International School leben, werden bis dahin eigene Wohnungen beziehen oder in andere Heime umziehen. „Da können sie selbst kochen, was hier nicht möglich war“, versucht Gisela Böhme den Abschied zu „versüßen“.

Der größte Teil der freiwilligen Helfer und Helferinnen will sich weiter engagieren, sobald ein neues Heim in Schwachhausen aufgemacht wird. „Ich habe hier so viele tolle Leute kennen gelernt, das möchte ich nicht mehr missen“, sagt eine Freiwillige. „Ein wunderbares Netzwerk, mit dem wir noch viel auf die Beine stellen können.“

Barbara Scheider

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