Stadtteilpolitik

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Sitzung des Beirates Schwachhausen am 23. Januar 2014

Der „Stern“ – Verkehrssicherheit vor Leistungsfähigkeit!
Vorgestellt wurde die „Verkehrspsychologische Untersuchung Am Stern – Bremen“, erarbeitet von den Ingenieurbüros „Mensch – Verkehr – Umwelt“ München und SHP, Hannover. Der Auftrag kam vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, weil der Stern auch nach dem Umbau 2009/2010 immer noch Unfallschwerpunkt ist.

2012 gab es 65 Unfälle, davon mehr als die Hälfte Zweiradunfälle mit Personenschaden.

Mehr als 25.000 Kraftfahrzeuge befahren täglich den Stern, außerdem über 5.000 Zweiräder sowie Straßenbahnen und Busse. Diese Fahrzeugmenge überfordert die Kapazität des Stern eindeutig. Alle Verkehrsteilnehmer sind durch die Unübersichtlichkeit des Kreisels überfordert und machen Fehler. Insbesondere für die Autofahrer muss die Situation einfacher werden; die Radfahrer sollten das Tempo drosseln, so die Gutachter.

Die Gutachter schlagen vor:
Klare Trennung der Verkehrsräume für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger.
Einstreifige Verkehrsführung, rechtwinkeligere Ausfahrt aus dem Kreisel zur Verbesserung der Sicht auf die Radfahrer und zur Reduzierung der Geschwindigkeit.
Konkret: Einstreifige Kreisfahrbahn mit mindestens fünf Meter Breite, Verbreiterung der Sperrfläche, Sicherung der Sperrfläche gegen Überfahren durch Reflektorschwellen, rote Einfärbung des Radstreifens im Kreisverkehr.
Optional werden folgende Vorschläge gemacht, wie zum Beispiel Ergänzung der Lichtsignalsteuerung, weitere Verbreitung der Sperrfläche, Vorfahrtsänderung für den Bypass zwischen Parkallee-NO und Hollerallee sowie Sperrung der Verkehrsbeziehung Hermann-Böse-Straße/Parkallee-SW für den Kraftfahrzeugverkehr.

Weder bei den Beiratsmitgliedern noch bei den Gästen finden die Vorschläge uneingeschränkte Zustimmung. In einem jedoch waren sich die Beiratsmitglieder aller Fraktionen einig: „Der Schlüssel ist die Verlangsamung der gesamten Verkehrs“, wie Stefan Pastoor es formulierte.

Der Beirat betrachtet diese Vorstellung des Gutachtens als erste umfassende Information. Die Diskussion wird im Verkehrsausschuss fortgesetzt, zum Beispiel zu Themen wie Betrachtung des Stern im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans, Änderung der Verkehrslenkung zur Reduzierung der Verkehrsmenge im Bereich des Sterns, Schließung des Bypass, die Herstellung einer Gleichrangigkeit von PKW und Zweirädern, die Unterbrechung bestehender Verkehrsführungen, außerdem soll über eine Simulation des Verkehrsaufkommens beraten werden.

Polizei und BSAG unterstützen die Vorschläge der Gutachter. ADFC und der Verein Fuß e.V. fordern mehr Sicherheit für Fußgänger durch Abrücken der Zebrastreifen vom Kreisverkehr sowie die Aufhebung des Bypass. Der ADAC möchte eigentlich gar keine Änderung. Er fordert eine Simulation.

Aus dem Kreis der Gäste kommen Forderungen nach mehr Polizeikontrollen, Verkehrslenkung durch Lichtsignalanlagen oder alles so zu lassen, wie es ist.
Das Gutachten ist auf der Homepage des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr Externes Angebot abzurufen.

Elke Dittmar

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