8.
Schwachhauser Kulturspaziergang: Flüchtlingszuzug als Bereicherung
Auch an der Schwachhauser Künstlerszene ist die Zuwanderungswelle
des vergangenen Jahres nicht spurlos vorüber gegangen und das
zeigte sich beim 8. Schwachhauser Kulturspaziergang des KulturKatasters
am 5. Juni:
Im Haus Paula Becker eröffnete Felicitas Butt ihre „The
Transition“ Exhibition zum Thema „Wandel" in der
Gesellschaft, im Leben und mit besonderem Fokus auf die Flüchtlingskrise.
„Integration erschwert sich vor allem durch Sprachbarrieren,
Unwissenheit von kulturellen Strukturen und der Angst vor dem Unbekannten.
Die Gruppenausstellung greift genau diese Problematik auf und setzt
Kunst als Vermittler ein“, erläuterte die Künstlerin
ihr Anliegen. Und so hatten sich bei strahlendem Sonnenschein denn
auch etliche Geflüchtete im Garten des Hauses eingefunden um
mit Besuchern der Ausstellung in Dialog zu treten
Auf Kunst als Vermittlerin setzt auch Rosita Jahns Höher,
die seit einigen Monaten zwei Jugendliche aus Guinea einmal in der
Woche in ihrem Atelier in die Geheimnisse künstlerischen Gestaltens
einweiht. „Besonders freut mich, dass beide ihre eigenen Ideen
für ihre Bilder mitbringen und nicht nur das malen, was ich
ihnen vorschlage“, sagte Jahns Höher. Dabei sind schon
so viele Bilder entstanden, dass sie nun eine große Wand bei
Rosita Jahns Höher füllten und im Rahmen des Kulturspaziergangs
in Anwesenheit der Künstler einer breiteren Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden konnten. „In unserer Heimat
haben wir nicht gemalt“, bemerkte Mamadou auf Nachfrage. „Das
haben wir erst hier gelernt und es macht uns viel Spaß“.
Rosita Jahns Höher hofft nun, dass die Begeisterung bei den
jungen Künstlern auch nach der Ausstellung anhält.
Afrikanisch beeinflusste Kunst fand sich auch noch an anderer Stelle:
Im Forum Mola- Kunst waren Maike von Morenhoffen mit Stoffen aus
Afrika und Christine Boison mit Schmuck aus afrikanischen Perlen
zu Gast.
In der Stiftungsresidenz Landhaus Horn zeigte Buhle Wonder Mbambo,
Stipendiat des Bremer Kunststipendiums aus Durban, seine in Bremen
entstandenen Werke.
Zum 8. Kulturspaziergang waren insgesamt 20 Häuser in Schwachhausen
einen Tag lang geöffnet. Dabei konnten die Besucher Erlesenes
aus dem Kunstgewerbe kaufen, einem Geigenbauer bei der Arbeit zusehen,
das seltene Musikinstrument „Hang“ erleben oder an vielen
Stellen Bilder in verschiedenen Stilrichtungen betrachten.
Besonders reizvoll war dabei, dass auch viele sonst völlig
unauffällig in Privathäusern befindliche Ateliers ihre
Türen öffneten und Einblick gewährten. „Es
war toll, so viele neugierige Besucher durchs Haus zu führen“,
berichtete begeistert Barbara Bock, die zum ersten Mal dabei war.
„Es gab viele interessante Gespräche und ich freue mich
schon auf den nächsten Kulturspaziergang am 11. Juni 2017“.
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des Künstlers Armin Kölbli in der Halle der Use Akschen
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Modell des Stahlskeletts |