In der Krypta des Elefanten - ihrem langjährigen Wappentier
- gestalteten Schülerinnen und Schüler des Hermann-Böse-Gymnasiums
(HBG) am 12. Juni 2018 eine literarische Gesamtperformance mit
literarischen Skizzen, poetischen Verdichtungen, schrägen
Stories, Songs und einer KlangCollage.
Die Akteure waren Schüler und Schülerinnen des Q1-Deutsch-Leistungskurses
(Abitur 2019). Die Initiative kam von der Lehrerin Insa Oertel,
die die Fächer Deutsch, Musik und Philosophie unterrichtet:
„Die Idee für die Literarische Clubstunde kam mir beim
Besuch einer Vernissage eines Kunst-LK: Die ausgestellten Schülerarbeiten
waren nicht nur technisch brillant, sondern insbesondere im Ausdruck
überraschend authentisch und frei. In Glasvitrinen waren
einzelne Seiten aus Skizzenbüchern aufgeschlagen. Jedes hatte
seine eigene Note, seinen eigenen Strich, zeugte von einem sehr
belebten Willen, sich im künstlerischen Ausdruck seinen eigenen
Weg zu bahnen, experimentell, unfertig. Wie wäre es, mit
dem Deutschleistungskurs entsprechend literarische Skizzenbücher
zu entwickeln?“
Die meisten SchülerInnen nahmen die Idee sofort sehr konstruktiv
auf. Seit einem halben Jahr gibt es nun am HBG jeden Donnerstag
einen kreativen Schreibimpuls und die Möglichkeit, in kleinen
„Clubs“ die eigenen Schreibwerke vorzustellen.
Wie die Veranstaltung zeigte, hat die Sprache der Schülerinnen
und Schüler schnell eigene Wege gefunden, Metaphern als Transportmittel
für die eigene Weltwahrnehmung zu nutzen, zu irritieren oder
im schönsten Sinne Spaß am Spiel mit Sprache zu haben.
Zur oben erwähnten Klangcollage thematisierten die Mitwirkenden
in kurzen Bildern frei nach Martin Luther Kings Ausspruch „I
have a dream … “ die großen Themen unserer Zeit
wie den Hunger in Teilen der Welt, Korruption, Umweltverschmutzung,
Pressefreiheit, Bürgerkriege und vieles mehr.
Kurze Texte zeugten von ersten literarischen Ansätzen, z.B.
indem sich die angehenden Autoren in alltägliche Gegenstände
wie ein Schuhband oder eine Halskette versetzten und aus dieser
verfremdeten Weltsicht in poetischer Form berichteten.
Die Veranstaltung, zu der sich leider nur wenige Zuschauer eingefunden
hatten, war die erste in einer Reihe von geplanten Auftritten
und somit eine echte Premiere. In der Krypta des Elefanten kamen
die jeweiligen Vorträge atmosphärisch dicht rüber,
es zeigte sich aber auch, dass bei Vortragstechnik und Lautstärke
einzelner Darbietungen noch Raum für Verbesserungen ist.