Schwachhausen

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Text und Fotos: Joachim Kothe

Traditions-Café Jacobs findet noch tradionsreicheren Nachfolger

Ja, es stimmt. Die im Juni nach 108 Jahren wechselvoller Geschichte endgültig geschlossene Konditorei Jacobs in der Georg-Gröning-Straße hat seit dem 14. Dezember einen wirklich (ehr)würdigen Nachfolger: Die Wümme-Bäckerei von 1831 aus Fischerhude hat dort eine Zweigstelle eröffnet, allerdings nicht unter ihrem angestammten Namen, sondern unter dem trendigen Label „SAM - URBAN BAKER“.

SAM gibt es schon einmal in Bremen - und noch dreimal im Umland - und zwar sehr erfolgreich im Mühlenviertel in Horn-Lehe.

Ein Geheimnis des Erfolges ist wohl die Tatsache, dass alle Backwaren noch nach traditionellen Rezepten in Fischerhude gebacken werden und dann täglich an die Filialen geliefert werden. „Eine Ausnahme machen nur Brötchen, die backen wir auch direkt vor Ort“, erläutert Juniorchef Justin Sammann, zusammen mit seinem Vater Volker Inhaber der Bäckerei und auch Namensgeber für die moderne Variante der Wümme-Bäckerei.

Geändert hat sich somit einiges im Café Jacobs, das die letzte Modernisierung in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gesehen hatte. Nach Totalumbau sitzen die Gäste nunmehr an rustikal-schlichten handgefertigten Holztischen und dürfen an der strahlend weiß lackierten Theke ihre Bestellung aufgeben. Die gefällt Vorbesitzer Heiko Jacobs besonders gut: „Eine Tresenanlage muss strahlen“, meint er zufrieden.

Auch eine alte Tür aus der Backstube hat überlebt und dient hellblau gestrichen nunmehr als Garderobe.

Am Eröffnungstag hatte das Personal alle Hände voll zu tun, die zahlreichen Besucher zu bedienen, von denen viele auf ihr angestammtes Café für fast sechs Monate verzichten mussten und die nun neugierig auf ihre neue Konditorei waren. „Wir wollen uns auch mit unserem in Horn schon gut angenommenen attraktiven Frühstücksangebot profilieren“, schaut Samman in die nahe Zukunft.

So sollte es schnell gelingen, das neue Café am angestammten Platz wieder als Institution in Schwachhausen zu etablieren, zumal es wohl auch die berühmte Prince-of-Wales-Torte, eine Komposition aus Kirschen, Walnüssen und Marzipan, weiterhin geben soll.

 

 

 

 

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