Leben im Stadtteil

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„Die Perle glänzt wieder!“

Mit diesen Worten beschrieb der Leiter des Standesamtes Sven Möller-Deeke die gelungene Sanierung der historischen Villa an der Hollerallee. Nach rund einem Jahr Bauzeit konnten die Mitarbeiter des Standesamtes Bremen-Mitte in ihr angestammtes Gebäude zurückkehren.

Marita Wessel-Niepel, Leiterin des Stadtamts und Innensenator Ulrich Mäurer gaben in ihren Ansprachen bei der Wiedereröffnung einen kurzen Abriss der Bauphase. Viel Lob erhielt der Architekt Martin Pampus für seinen sensiblen Umgang mit der alten Bausubstanz.

Die zahlreichen Gäste konnten ihm nur zustimmen. Die repräsentative Eingangshalle mit ihrem imposanten Treppenhaus empfängt die Besucher mit vielen Schnitzereien und einem roten Teppich. Braun und Rot sind die Farben, die sich durch das ganze Haus ziehen.

Auch der große Warteraum, in dem früher die Urkundenstelle untergebracht war, erstrahlt in neuem Glanz. Die Holzpaneele, lange Jahre durch Regale verdeckt oder in der Bauteilbörse „ausgelagert“, sind wieder sichtbar und geben dem Raum eine schöne Atmosphäre. Die Decke ist mit einem Akustikputz versehen, so dass der Raum sich auch anbietet für Konzerte oder Lesungen.

Im kleinen Trauzimmer wurden Brunnenattrappen und Säulen freigelegt, die einer der Vorbesitzer der Villa installiert hatte. Sie verleihen dem Raum, der ursprünglich als Freisitz geplant war, ein italienisches Flair. Im großen Trauzimmer erhielten die Holzpaneele einen roten Anstrich, das Parkett mit Intarsien wurde restauriert. Hier haben die Hochzeitspaare nun einen würdigen Rahmen für den „schönsten Tag im Leben“.

Im Obergeschoss des Gebäudes, das durch einen neu eingebauten Fahrstuhl nun auch barrierefrei ist, finden sich die „Amtsstuben“. Hier ist alles ein wenig schlichter, aber modern und zweckmäßig gestaltet. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jedenfalls sind zufrieden, haben sich ihre Arbeitsbedingungen doch deutlich verbessert.

Um den Sozialraum im Keller werden die Standesamtsmitarbeiter sicher von Kollegen aus anderen Behörden beneidet. Kurios ist dort ein Gewölbe, das an eine kleine Kirche erinnert.

Um die Kosten für die Sanierung hatte es im Vorfeld Turbulenzen gegeben: Mehr als 5 Millionen Euro waren veranschlagt worden, was zunächst das Aus für die Maßnahme bedeutete. Als wegen der zu hohen Investitionen ein Umzug des Standesamts in einen Zweckbau in der Überseestadt erwogen wurde, gab es heftige Proteste: Viele Bremerinnen und Bremer haben eine sehr emotionale Beziehung zu der Villa. So wurde schließlich neu gerechnet, die Pläne verschlankt und auf diese Weise die Sanierung des historischen Gebäudes ermöglicht. Es hat sich gelohnt!

Eine Fotostrecke Externes Angebot gibt's hier.

Barbara Schneider

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