Leben im Stadtteil
Friedhof Riensberg - einen Besuch wert
„Friedhöfe sind nicht nur Begräbnisplätze unserer Verstorbenen und Orte der Erinnerung, sie werden als Grünanlage auch für die stille Erholung genutzt.
Mit den Darstellungen auf Gräbern und Grabmalen wird – heute viel weniger als früher – von den dort Begrabenen erzählt. Und so sind Friedhöfe aufgeschlagene Geschichtsbücher einer Stadt“. Mit diesen Worten beginnt der Umweltbetrieb Bremen seine Broschüre über den Riensberger Friedhof .
Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein führt Irma Gerken vom Umweltbetrieb über den Riensberger Friedhof. Sie ist von dieser landschaftlichen Parkanlage besonders angetan und weiß das Interesse ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer durch ihre interessanten Erläuterungen zu wecken. „Durch die Grabstätten vieler bekannter Bremer erleben sie ein Stück Kulturgeschichte“, erklärt Irma Gerken.
Nach dem deutsch-französischen Krieg (1870-1871) beschloss der Senat, die Friedhöfe Doventor und Herdentor sowie den Friedhof U.L. Frauen aufzugeben, weil sie mittlerweile in der bebauten Stadt lagen.
Der Landschaftsgärtner Carl Jancke gewann den Gestaltungswettbewerb für die neuen Friedhöfe Walle und Riensberg.
Der Riensberger Friedhof lag damals eine gute Wegestunde vor den Toren der Stadt. Er wurde in den Jahren 1872 bis 1875 angelegt und am 1. Mai 1875 eingeweiht.
Heute liegt der Riensberger Friedhof inmitten des Stadtteils Schwachhausen. Mit seinen neoklassizistischen Gebäuden, den bedeutenden Grabstätten, ausgedehnten Wasserzügen und dem alten Baumbestand hat er im Laufe seines weit über einhundertjährigen Bestehens einen besonderen Charme entwickelt.
Bedeutende Bremer liegen auf diesem Friedhof, wie zum Beispiel Bürgermeister Johann Smidt, der 1889 vom Friedhof Herdentor umgebettet wurde, Bundespräsident Dr. Karl Carstens und Bürgermeister Wilhelm Kaisen.
Die Gesamtanlage des Riensberger Friedhofs steht seit 2011 unter Denkmalschutz.
Elke Dittmar
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