Leben im Stadtteil

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Immobilien – Fit in die Zukunft

„Wir haben uns für den altersgerechten Umbau unseres Bremer Hauses von 1929 zehn Jahre zu spät entschieden.“

Das war der Kernsatz des Vortrages von Sabine Jaene, 74 Jahre, den sie im Rahmen der Informations- und Diskussionsveranstaltung von kom.fort Beratung für barrierefreies Wohnen und Bauen, Haus &Grund e.V. und dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr am 28. September 2011 im Treffpunkt Arche hielt.
Die Eheleute Jaene hatten sich entschieden in ihrem typischen Bremer Haus alt zu werden und es dafür barrierefrei umzubauen. Frau Jaene: „Ohne die tatkräftige Unterstützung der Nachbarn und die kompetente Beratung von kom.fort, hätten wir das kaum geschafft.“

Die Gesellschaft wird immer älter und die Bewohnbarkeit und Bequemlichkeit einer barrierefreien Wohnung wird zunehmend geschätzt werden, machte Regina Schröder, Referentin beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, deutlich. Das Bremer Haus ist zwar ein sehr schönes Haus, aber die vielen Stufen und Etagen werden mit zunehmendem Alter zum Problem.

Die Mitglieder von Haus & Grund sollen für eine barrierefreie Sanierung ihrer Immobilien interessiert werden, daran arbeitet Bernd Richter, Geschäftsführer von Haus & Grund e. V. Bremen.

Der Wohnungsmarkt der Zukunft wird nicht durch den Neubau geprägt sein, sondern durch ältere Häuser, die durch Umbau und Sanierung für junge Familien und ältere Menschen gleichermaßen attraktiv und angenehm nutzbar sind.
Modernisierung und Sanierung kosten viel Geld, deshalb sollten Investitionen gut und umfassend geplant sein und Beratungsangebote genutzt werden, erläuterte Bernd Richter.

93 Prozent aller älteren Menschen leben in ihrer vertrauten Wohnung, obwohl davon 80 Prozent nicht ihren Bedürfnissen entsprechen, umreißt Ulrike Brilling von der Beratungsstelle kom.fort die Wohnsituation vieler Senioren.
Sie plädiert dafür, sich rechtzeitig mit einer altersgerechten Wohnungsanpassung zu befassen.

Anhand von Beispielen erläutert sie welche Lösungsmöglichkeiten es für eine bedarfsgerechte Ausstattung der Wohnung gibt. Vieles davon ist in der Beratungsstelle kom.fort in der Landwehrstraße zu besichtigen und auszuprobieren.

Das -leider- geringe Interesse an dieser Veranstaltung bestätigt die Erfahrungen von kom.fort, dass Wohnungsanpassung erst dann ein Thema wird, wenn die gesundheitliche Beeinträchtigung so groß ist, dass die „Hürden“ in der Wohnung fast unüberwindbar werden. Gut durchdachte Entscheidungen sind dann kaum noch möglich.
Elke Dittmar

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