Leben im Stadtteil

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Kinder trauern anders

Schön gestaltete Räumlichkeiten an der Schwachhauser Heerstraße 63a bieten dem Verein „Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche“ seit einigen Monaten eine neue Heimat. Hier werden in verschiedenen Gruppen Kinder, Jugendliche und Eltern pädagogisch und psychologisch betreut, die den Tod eines nahestehenden Menschen bewältigen müssen.

12 haupt- und ca. 150 ehrenamtliche Mitarbeiter begleiten und unterstützen derzeit rund 180 Kinder und Jugendliche in ihrem Trauerprozess. Es gibt Gruppenangebote, Einzel¬beratungen und Kriseninterventionen. Die Warteliste ist lang, denn Trauerland ist in Bremen die einzige Einrichtung mit diesem speziellen Angebot. Und die Betreuung ist intensiv: Im Bedarfsfall steht ein Betreuer oder eine Betreuerin einem Kind zur Verfügung. Auch Flicka, die „Therapiehündin“, trägt ihren Teil zu der hilfreichen Arbeit bei.

„Bei Mitschülerinnen und Mitschülern finden Kinder häufig wenig Verständnis und fühlen sich allein gelassen“, sagt Dr. Diana Zühlsdorff, eine der beiden Geschäftsführerinnen des Vereins. „Hier treffen sie auf Kinder, die Ähnliches erlebt haben wie sie und sich deshalb in ihre Situation anders einfühlen können.“ Bewegung im Toberaum, kreatives Gestalten im Matsch- und Malraum, Rückzug im Snoozel-Raum – dies sind die Ventile für die angestauten Emotionen, die verarbeitet werden müssen. Berührende Zeugnisse der Trauer finden sich am „Baum der Erinnerung“, der in einer Ecke des Gruppenraums steht.

Hier hängen Kinder und Jugendliche ihre Zettelchen auf, mit denen sie der Verstorbenen gedenken oder ihre Wünsche und Gefühle zu Papier bringen.

Doch nicht nur die praktische Arbeit in den Gruppen mit Kindern, Jugendlichen und Familien hat sich Trauerland zur Aufgabe gemacht. Das Angebot wird ergänzt durch Themenkisten für Schulen, Seminare und eine Internetseite speziell für Kinder und Jugendliche (www.kindertrauerland.org).

Trauerland wird unterstützt von vielen Prominenten. Der Verein finanziert sich aus Spenden und Stiftungen und ist deswegen dringend auf weitere Unterstützung angewiesen. Näheres dazu und interessante Informationen zur Arbeit und zum Angebot von Trauerland finden Sie unter www.trauerland.org


Barbara Schneider



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