Leben im Stadtteil

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Standesamtsanierung in vollem Gange

Der Bentheimer Sandstein an der Fassade erstrahlt schon im neuen Glanz, die Fenster sind unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes erneuert, das Obergeschoss hat eine neue Dachverkleidung bekommen – die Arbeiten am Standesamt in der Hollerallee machen sichtbare Fortschritte.

Die künftige Pracht lässt sich bisher nur erahnen, noch lagern überall Baumaterialien, noch liegt über allem der Baustaub, noch hört man allerorten den Werkzeuglärm. Aber ab März 2013, so die Planung, soll das Standesamt wieder einen würdigen Rahmen für Eheschließungen bieten.

In der imposanten Eingangshalle wird dann der alte Parkettboden wiederhergestellt sein, ein roter Teppich wird die Besucher empfangen. Zwei Trauzimmer, eines mit kunstvollen Brunnenattrappen aus der Entstehungszeit des Hauses, werden die Heiratswilligen und ihre Gäste aufnehmen. Dazwischen wird es einen großen Wartebereich geben, der mit Stuck, freigelegten Kaminen und viel Holz sehr imposant ist. Eben diese Holzvertäfelungen führten zu einem kuriosen Ereignis: Nachdem entschieden war, dass die alte Villa restauriert werden sollte, meldeten sich Mitarbeiter der Bauteilbörse, die mitteilten, dass sie im Besitz von sieben geschnitzten Bohlen seien, die aus dem Standesamt stammten. Niemand wusste, wie sie in die Bauteilbörse gelangt waren, aber selbstverständlich werden sie nun im großen Saal wieder eingebaut.

Der gesamte untere Bereich des im Jahre 1904 erbauten Hauses hat einen sehr repräsentativen Charakter. Ein durchgängiges Farbkonzept ist gefunden. Wo immer es möglich war, wurden die alten Elemente wiederhergestellt, andere Teile wurden behutsam an moderne Zeiten angepasst.

Vermutlich werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Standesamts den schönsten Sozialraum Bremens bekommen: Im Souterrain gibt es eine (ehemalige) Küche, deren Deckengewölbe etwas Kathedralenartiges hat.

Der Wiedereröffnung im März 2013 dürfen alle Bremerinnen und Bremer mit Spannung entgegensehen.

Barbara Schneider

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