Leben im Stadtteil
Weinlese in Schwachhausen
„Ich habe gestern 30 Kilo Weintrauben gelesen, überwiegend weiße. Ein Teil hatte 72 Oechsle, einer sogar 88 Oechsle. Das ist zusammen gutes Qualitätsweinniveau“.
Das sagt nicht etwa ein Weinbauer an der Mosel - für den wäre es wohl auch etwas wenig Wein - sondern der Schwachhauser Weinhändler und Hobbywinzer Ralph Saxe. „Diese Lese sollte einen guten weißen Wachmannwein ‚Uralte Rebe‘ geben“, fügt er zuversichtlich hinzu.
Zusammen mit seinem Sohn und Horst Beyer hat Saxe schließlich 60 Kilo blaue Trauben von diesem Haus gelesen. „Dazu habe ich noch 1,2 Kilo Blauer Muskateller aus dem Bibelgarten bei der "Glocke" bekommen. Der hatte das Rekordmostgewicht dieses Jahrgangs von 95 Oechsle - das sind schon hohe Spätlesewerte - und war so lecker, dass ich ihn am liebsten gleich aufgegessen hätte“, freute sich Saxe am Ende des Tages.
Die Ernte kommt reichlich spät in diesem Jahr wie auch im richtigen Weinbau. Die Mostgewichte liegen in Schwachhausen wie in den Weinbaugebieten weiter südlich unter dem Durchschnitt.
Nach der Lese wird vergoren und natürlich geklärt. Normalerweise ist der Wein im Frühjahr klar und kann dann abgefüllt werden. Der Erlös der dann fertigen Flaschen - 15 Euro als Spende pro 0,5-Liter-Flasche - geht wieder an den Notruf für vergewaltigte Frauen. „Eine Flasche versuche ich schon zum Candlelight-Shopping in der Wachmannstraße am 21.November fertig zu haben“, verspricht Saxe. „Die erste Flasche des neuen Jahrgangs wird dann traditionell versteigert.“
Joachim Kothe
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