Alle zwei Jahre steht beim Kippenberg
Gymnasium ein Musical auf dem (Lehr)Plan. 2013 war es „Oliver“,
2015 „Annie get your Gun“ und in diesem Jahr ist es
nun „Hello Dolly“.
„Es ist gar nicht so leicht, immer wieder passende Musicals
zu finden“, berichtet Frauke Schubert, die zusammen mit
Wolfgang Meyer die musikalische Leitung der opulenten Aufführung
hat. „Wir haben hier an der Schule ein großes Orchester
und einen ebensolchen Chor. Die wollen wir natürlich auch
entsprechend einsetzen können.“
Und das tun sie denn auch bei dieser wieder einmal perfekt gelungenen
Aufführung des amerikanischen Musicals aus dem Jahr 1964.
„Die Vorbereitungen laufen seit Januar 2016 und im Sommer
war das Casting für die großen Rollen“, erzählt
Schubert. Während es dabei für die männliche Hauptrolle
des Horace Vandergelder nur die beiden Bewerber Jakob Schade und
Myron Christidis gab und somit beide zum Zug kamen - jede Hauptrolle
ist doppelt besetzt - , war die Konkurrenz um die Rolle der Dolly
schon erheblich größer.
|
Siegreich waren am Ende Nadine Lawnicak und Xenia Scheludko.
In einem im Programmheft abgedruckten Interview sagt Xenia über
ihre Rolle: „Dolly ist eine sehr, sehr quirlige Frau. Insofern
kann ich mich gut mit ihr identifizieren und es fällt mir
leicht, in ihre Rolle zu schlüpfen. Allerdings ist sie auch
sehr hinterlistig. Auf eine ganz subtile Art versucht sie, die
Menschen um sich herum um ihren Finger zu wickeln, und alles muss
nach ihrer Vorstellung laufen.“
Aber die vier „Stars“ singen natürlich nicht
allein: Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler der Mittel-
und Oberstufe sind unter der professionellen Regie von Nina Arena
an der Aufführung beteiligt, davon mehr als 30 in dem sehr
präzise und präsent spielenden Schulorchester des Gymnasiums.
Die umfangreiche Probenarbeit für dieses große Projekt
wird von der gesamten Schule getragen. „Manch Englisch-
Deutsch- oder Geografiestunde wird in Vergessenheit geraten, ein
Vorhaben wie dieses bleibt unseren Schülern aber ein Leben
lang in Erinnerung, und dafür bin ich zu jeder Schandttat
bereit,“ bekräftigte denn auch Schulleiter Hermann
Pribbernow in seiner Begrüßung die Entscheidung, auch
mal Unterrichtszeit für die Musicalvorbereitung zur Verfügung
zu stellen.
|
Doch nicht nur während der Schulzeit wurde an der Aufführung
gefeilt, auch an Wochenenden und während einer viertägigen
Probenfahrt auf Schloss Noer an der Ostsee im November hieß
es immer wieder „Hello Dolly“.
Neben den auf der Bühne agierenden Sängern und Schauspielern
tragen natürlich auch hinter den Kulissen viele weitere Mitwirkende
zum Erfolg der insgesamt acht Aufführungen bei.
Stichwort Kulissen: Das tolle und sehr variable Bühnenbild
wurde vom Kunst Leistungskurs des Gymnasiums gestaltet; die immer
umfangreicher werdende Licht- und Tontechnik meistern vier Ehemalige,
die schon 2015 bei „Annie“ dabei waren.
Das Premierenpublikum zeigte sich begeistert und sehr angetan
von der professionellen Schüleraufführung und feierte
das Ensemble mit stehenden Ovationen..
Text & Fotos: Joachim Kothe
|