Schwachhausen

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Text & Fotos: Joachim Kothe + Focke-Museum

Von hier nach dort - auch ohne GPS

Sonderausstellung zum Navigieren für Kinder und Jugendliche im Focke-Museum

Wenn ich heutzutage von einem Ort zum anderen möchte, geht das ganz einfach: Handy an, GOOGLE Maps angeklickt und schon weiß das Smartphone dank des weltumfassenden GPS Satellitensystems wo ich bin und kennt auch mein Ziel - und den Weg dahin -, wenn ich es eingebe.

Aber wie war das eigentlich vor der Erfindung von GPS („Global Positioning System“), das seit 1990 voll funktionsfähig und erst seit 2000 auch zivilen Nutzern zugänglich ist?
Das versucht ab dem 13. März 2022 die neue Ausstellung des Focke-Museum jung und auch alt näher zu bringen, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf jung liegt.

Die Ausstellung wurde vom Kurator Virgil Guggenberger für Kinder im Alter von 8 - 12 Jahren konzipiert und ist - gedacht als Wanderausstellung - noch von der vorigen Direktorin Frauke von der Haar initiiert, von vier norddeutschen Museen gemeinsam erarbeitet worden. Bremen ist dabei die erste Station, wo sich erweisen soll, ob sie bei der Zielgruppe „ankommt“.

Unter dem Motto „Mitmachen!“ können die Besucher und Besucherinnen an sechs Stationen Orientierungshilfen und Navigationstechniken ausprobieren. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel, ein Schiff mit Hilfe des Polarsterns auf Kurs zu bringen oder mit einem Sextanten den Standort zu bestimmen. Wer einmal eine Landkarte richtig einnorden möchte, findet hier Gelegenheit dazu.

Natürlich können die Kinder in der Ausstellung auch selbst Karten zeichnen und eigene Wegbeschreibungen erfinden. Dass man seinen Weg nicht nur sehen, sondern auch hören und fühlen kann, erfahren sie, wenn sie mit ihren Sinnen durch eine Labyrinth-Karte zum Ziel finden. Und sie hören viele Geschichten rund um das Thema Navigation: über das geheimnisvolle Bermuda-Dreieck, verschwundene Inseln und einsame Leuchttürme, aber auch über Handelsrouten der Hanse quer durch ganz Europa.

Mehr als 20 historische Objekte aus den vier Museen, vom Handlot über den Pinnkompass bis hin zum Globus, Jakobsstab und einem Sextanten, der mehr als 100 Jahre alt ist, zeigen, welche Hilfsmittel Menschen über die Jahrhunderte erfunden haben, um besser navigieren zu können. Wer noch mehr Instrumente sehen möchte, findet sie im Schaumagazin unter dem Buchstaben N wie Navigieren, wo sie unabhängig von der Ausstellung dauerhaft zu sehen sind. Ein Abstecher auf den Seenotrettungskreuzer Paul Denker rundet den Museumsbesuch ab.   

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich auf der extra konzipierten Website https://vonhiernachdort.online weitere Infos und noch mehr Spiel- und Bastelspaß suchen. Auch zur Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch eignet sich die Seite.

Zum umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung gehören u.a. Führungen, eine Kinderuni, Angebote für Schulklassen und ein Oster- und Sommerferienprogramm. Die Termine stehen auf der Homepage des Focke-Museums.

Am Sonntag, 27. März 2022, findet ab 11 Uhr ein Familientag mit Workshops, einer Lesung, interaktiven Führungen und einem Vortrag für Kinder statt.

 

 

Kronenkompass, z.B. über dem Bett eines Kapitäns in seiner Kajüte

Dieser - wohl niemals benutzte - Sextant war ein Geschenk der SPD an
Bürgermeister Hans Koschnik, damit er immer seine Position erkenne … .

 

 

 

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 (Foto rechts: Martin Luther, Focke-Museum)

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