Zum ersten Mal fand er am 22. Februar 2018 statt - der
gemeinsame Neujahrsempfang des Ortsamts, des Beirats Schwachhausen
und des „Eichhörnchen“ (Polizei-)Reviers im Stadtteil.
„Dafür einen geeigneten Ort zu finden, war gar nicht
so einfach“, berichtete Ortsamtsleiterin Dr. Karin Mathes
in ihrer Begrüßungsansprache. „Doch wir haben
gern ausgeholfen mit unserer attraktiven Mensa, die wir eigentlich
nur der Finanzkrise vor einigen Jahren und dem daraus folgenden
Konjunkturprogramm verdanken“, erwiderte Hermann Pribbernow,
bis Juli noch Direktor des Kippenberg-Gymnasiums, und freute sich,
nicht nur mit der Räumlichkeit behilflich zu sein, sondern
auch die Schüler der Jazz-AG der Bildungsanstalt vorzustellen,
die unter der Leitung von Timo Marksfeld den Abend mit dezenten
Hintergrundklängen musikalisch begleiteten.
Die weiteren Redner - Beiratssprecherin Barbara Schneider und
Revierleiter Andreas Bellmann - betonten die Bedeutung der - ehrenamtlichen!
- Beiratsarbeit, wenn sie auch zugeben mussten, dass nicht alles,
was sie anstrebten, auch erreicht werden könne. „Es
geht immer wieder um Verkehrsprobleme und den notwendigen Interessenausgleich
zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern“, erläuterte
Schneider die Thematik. „Auch der anhaltenden Bauboom ist
nicht unproblematisch. Dabei gelingt es nicht immer, in den Augen
des Beirats und großer Teile der Bevölkerung erhaltenswerte
Bauten wie z.B. das Medienhaus an der Schwachhauser Heerstraße
vor der Abrissbirne zu bewahren.“
Als weiteres Problem erwähnte sie die seit Jahren fehlenden
Kita-Plätze. „Für junge Familien ist es oft sehr
schwierig, Berufstätigkeit und Kinderbetreuung unter einen
Hut zu bringen. Und bei den Behörden gilt Schwachhausen als
gut situierter Stadtteil, in dem sich ,schon alles irgendwie regelt'
“, berichtete sie aus ihrer langjährigen Erfahrung
im Beirat Schwachhausen. „Aber trotz mancher Probleme ist
Schwachhausen auch weiterhin ein sehr lebenswertes Fleckchen Erde
im Herzen der Stadt“, schloss sie ihren Beitrag.
Dem konnte Revierleiter Bellmann vom Eichhörnchenrevier
nur beipflichten: „Die Zahl der Straftaten - im Stadtteilvergleich
ohnhin auf relativ niedrigem Niveau - ist im Jahr 2017 noch einmal
um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr zurück gegangen.
Und dabei handelt es sich im Wesentlichen um Wohnungseinbrüche,
Autoaufbrüche und Fahrraddiebstähle.“ Bellmann
berichtete dann über sehr gut angenommene Präventionsveranstaltungen
zur Einbruchsvorbeugung sowie die sehr erfolgreichen Fahrrad-Aktionen
im Stadtteil. Er musste aber auch einräumen, dass im Rahmen
der bremischen Polizeireform die Polizeipräsenz in Schwachhausen
zukünftig weiter abnehmen werde: „Ab August können
im Eichhörnchenrevier keine Anzeigen mehr aufgegeben
werden und nur die Kontaktpolizisten werden täglich - montags
bis freitags - für zwei Stunden eine Sprechstunde anbieten.
Alle anderen Aufgaben werden ins Polizeipräsidium in der
Vahr verlagert.“
Die informativen Ausführungen der Redner boten den zahlreich
erschienen Akteuren aus dem Stadtteil nun etliche Anregungen,
miteinander ins Gespräch zu kommen und vielleicht erste Lösungsansätze
zu diskutieren. Und auch die Mensa machte jetzt ihrem Namen Ehre
und bot leckere Häppchen und Getränke zur Begleitung
des noch längere Zeit dauernden intensiven Networking
zwischen den Teilnehmern eines gelungenen ersten Neujahrsempfangs.