Kommentar:
Faire Ausgangslage für alle??
Sieben
Kandidaten von zwölf Bewerbern waren von den Beiräten
zur Vorstellung eingeladen worden, fünf waren erschienen, darunter
auch welche, die nicht aus Bremen kamen bzw. die mit den Gegebenheiten
in den beiden Stadtteilen nicht unbedingt vertraut waren. Alle hatten
sich auf einen Verwaltungsposten - und der des Ortsamtsleiters ist
vornehmlich ein solcher (s. Aufgabenprofil oben) - beworben, wurden
aber in der Fragerunde mit Problemen konfrontiert, deren Bearbeitung
nicht ihnen, sondern den Beiräten obliegt und zu denen sie
kaum oder nur mit Allgemeinplätzen antworten konnten.
Beispiel:
„Was würden Sie tun, um die Situation der Kinder und
Jugendlichen in der Vahr zu verbessern?“
Oder: „Wie schätzen Sie die Möglichkeiten zur
Verbesserung der Verkehrssituation in Schwachhausen ein angesichts
der Nähe des Stadtteils zur Innenstadt?“
Das
sind mehr oder minder Fragen an Insider, die entweder im Stadtteil
leben und seine Problematik kennen oder die vorab regelmäßig
Gelegenheit hatten, sich über die Medien zur aktuellen Situation
umfassender zu informieren. Und: Antworten darauf geben m.E. keinerlei
Hinweise über die Qualifikation für das Amt.
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Insofern
kamen auch für die anwesenden Beobachter am Ende nur Tim Haga
(CDU Fraktion Beirat Vahr) und eben Ralf Möller als „echte“
Kandidaten in Frage, von denen dann Möller mit fünf Stimmen
Vorsprung gewählt wurde. Die übrigen Bewerber bekamen
entweder gar keine oder jeweils nur eine Stimme. So waren sie reine
Staffage für die beiden einzigen aussichtsreichen Kandidaten.
Chancengleicheit???
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt … .
Und
- etwas rätselhaft: Warum bewirbt sich eigentlich ein auswärtiger
30jähriger Doktorand der Chemie um so eine Stelle (in der Ausschreibung
heißt es ausdrücklich: „Für Berufsanfänger:innen
(w/m/d) ist die Stelle nicht geeignet.“) und warum wird
der unter diesen Voraussetzungen dann auch noch eingeladen???
Joachim
Kothe |