Schwachhausen

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Text und Fotos: Joachim Kothe

Ein neuer Ortsamtsleiter für Schwachhausen und die Vahr

Dr. Karin Mathes geht nach 10 Jahren in den Ruhestand

Auf der der gemeinsamen durch den „VahrReport“ live an interessierte Bürger übertragenen Sitzung der Beiräte aus der Vahr und aus Schwachhausen am 23. März 2021 stand die Wahl des zukünftigen Ortsamtsleiters für das Ortsamt Schwachhausen/Vahr auf der Tagesordnung.

In der Ausschreibung werden seine Aufgaben definiert:

Von der Ortsamtsleitung wird erwartet, dass Impulse zur Stärkung der Strukturen und zur Zusammenarbeit in den Stadtteilen gegeben werden können (Stadtteilmanagement).

Aufgaben:

  • Geschäftsführung für die Beiräte
  • Leitung der Beirats- und Ausschusssitzungen und Einwohnerversammlungen
  • Vertretung der Beiratsbeschlüsse gegenüber stadtbremischen Behörden
  • Information und konzeptionelle Beratung der Beiräte
  • Strukturen und Vernetzung im Stadtteil aufbauen und nutzen
  • Förderung der Kontakte zwischen den Einwohner:innen (w/m/d), den Beiräten, den Behörden und den in den Stadtteilen vorhandenen Institutionen, Religionsgemeinschaften und Betrieben
  • Verwaltungsaufgaben des Ortsamtes
  • Stadtteilbezogene Öffentlichkeitsarbeit

Nach Vorstellung von fünf Kandidaten, die aus zwölf Bewerbern in die nähere Auswahl gekommen waren, wurde Ralf Möller gewählt. Der 52 jährige derzeitige Referatsleiter für Grünpflege aus dem Umweltbetrieb Bremen tritt somit zum 1. Juli die Nachfolge von Dr. Karin Mathes an, die dieses Amt die letzten 10 Jahre inne hatte und nun in den Ruhestand geht. Seine Wahl muss noch durch die Senatskanzlei bestätigt werden.

In seinem Kurzvortrag betonte er, wie grün beide Stadtteile sind, deren Ortsamtsleiter er zukünftig sein wird. Während die Vahr mehr öffentliche Grünfläche ausweist, hat Schwachhausen den weitaus größeren Baumbestand, auch ohne dass der Riensberger Friedhof oder der Bürgerpark mitgerechnet werden.

Durch seine Arbeit beim Umweltbetrieb sind ihm natürlich beide Stadtteile gut bekannt und so versicherte er seinen Zuhörern natürlich auch, im Sinne des Klima- und Umweltschutzes dieses Grün zu erhalten und womöglich zu erweitern. „Ich kenne die Akteure in den Stadtteilen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort“, sagte Möller nach seiner Wahl.

>> Bericht im Stadtteilkurier     >> Video beim VahrReport

Ortsamtsleiter in spe: Ralf Möller

Die Beiräte aus Schwachhausen und der Vahr im Saal des Bürgerzentrums Vahr

 

 

Die Kandidaten


Kommentar: Faire Ausgangslage für alle??

Sieben Kandidaten von zwölf Bewerbern waren von den Beiräten zur Vorstellung eingeladen worden, fünf waren erschienen, darunter auch welche, die nicht aus Bremen kamen bzw. die mit den Gegebenheiten in den beiden Stadtteilen nicht unbedingt vertraut waren. Alle hatten sich auf einen Verwaltungsposten - und der des Ortsamtsleiters ist vornehmlich ein solcher (s. Aufgabenprofil oben) - beworben, wurden aber in der Fragerunde mit Problemen konfrontiert, deren Bearbeitung nicht ihnen, sondern den Beiräten obliegt und zu denen sie kaum oder nur mit Allgemeinplätzen antworten konnten.

Beispiel: „Was würden Sie tun, um die Situation der Kinder und Jugendlichen in der Vahr zu verbessern?“
Oder: „Wie schätzen Sie die Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrssituation in Schwachhausen ein angesichts der Nähe des Stadtteils zur Innenstadt?“

Das sind mehr oder minder Fragen an Insider, die entweder im Stadtteil leben und seine Problematik kennen oder die vorab regelmäßig Gelegenheit hatten, sich über die Medien zur aktuellen Situation umfassender zu informieren. Und: Antworten darauf geben m.E. keinerlei Hinweise über die Qualifikation für das Amt.

 

Insofern kamen auch für die anwesenden Beobachter am Ende nur Tim Haga (CDU Fraktion Beirat Vahr) und eben Ralf Möller als „echte“ Kandidaten in Frage, von denen dann Möller mit fünf Stimmen Vorsprung gewählt wurde. Die übrigen Bewerber bekamen entweder gar keine oder jeweils nur eine Stimme. So waren sie reine Staffage für die beiden einzigen aussichtsreichen Kandidaten.

Chancengleicheit??? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt … .

Und - etwas rätselhaft: Warum bewirbt sich eigentlich ein auswärtiger 30jähriger Doktorand der Chemie um so eine Stelle (in der Ausschreibung heißt es ausdrücklich: „Für Berufsanfänger:innen (w/m/d) ist die Stelle nicht geeignet.“) und warum wird der unter diesen Voraussetzungen dann auch noch eingeladen???

Joachim Kothe

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