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Das Nordwestradio pilgerte zum Focke-Museum

„Nordwestradio unterwegs“ heißt die Sendereihe „und das sind wir heute in jedem Sinne dieses Wortes“, eröffnete Moderator Theo Schlüter die Livesendung am 4. Oktober aus dem Fockemuseum.

Dort hatte nämlich zwei Tage zuvor die Sonderausstellung „Unterwegs fürs Seelenheil?! - Pilgerreisen gestern und heute“ Externes Angebotbegonnen und genau um diese Leitfrage ging es auch in der Sendung.

Dabei diskutierten Birgit und Götz Michael Müller, die kürzlich auf dem Jakobsweg gepilgert sind, Arnold Kuiter, katholischer Pfarrer in Twistringen mit Pilgererfahrung, Reyhan Savran, der sich gerade auf seine zweite Pilgerreise nach Mekka vorbereitet und Matthias Christelsohn, erfahrener und begeisterter protestantischer Pilger.

Schnell zeigte sich, dass die Motive für Pilgerreisen durchaus unterschiedlich sein können. Während Reyhan Savran mehr oder weniger ausschließlich aus religiösen Gründen nach Mekka reist, erwähnten die christlichen Pilger darüber hinaus auch mentale, sportliche, gesundheitliche und touristische Beweggründe.

„Doch wenn man über Stunden auf eine Anhöhe mit einer Kapelle obendrauf zuläuft und dabei noch einen Friedhof überquert, auf dem auch auf dem Weg verstorbene Pilger früherer Generationen liegen, kann man sich auch als Fast-Atheist dem Geist und der Atmosphäre des Pilgergottesdienstes nicht entziehen“, meinte Götz Michael Müller. In vielen Fällen ist aber der Weg das Ziel und am Ende steht längst nicht die aufwändige Zeremonie, die Savran beschreibt, wenn er von seiner Reise nach Mekka und dem dort erlebten Hadsch berichtet: „Dort gibt es für die in der Kernzeit anwesenden ca. 5 Millionen Pilger aus dem In- und Ausland genaue Regeln, nach denen diese Tage ablaufen, angefangen von Kleidervorschriften, nach denen Frauen z.B. ihr Gesicht nicht bedecken dürfen bis hin zu den Besuchen am Berg Ararat und ggf. noch in Medina.“ „Zur Pilgerreise nach Mekka muss man eine Einladung bekommen“, berichtet er weiter, „und zwar von Gott.“ Bei seiner ersten Reise war seine Frau noch nicht soweit gewesen, nun aber begleitet er sie in wenigen Tagen zu ihrem Hadsch. „So habe ich eine gute Ausrede, ein zweites Mal zu reisen“, meinte er augenzwinkernd. Übrigens spielt bei den islamischen Pilgerreisen das Verkehrsmittel eine untergeordnete Rolle; meist erfolgt die Anreise per Flugzeug und Bus.

Zum Abschluss der Veranstaltung ging es noch um den Anteil Bremens am Jakobsweg, der auf der Website Fernwege.de Externes Angebotwie folgt beschrieben wird: „Der Jakobsweg beginnt in Bremen am Marktplatz und führt in einem Rundgang durch die Bremer Innenstadt, wobei besonders die Pilgerreminiszenzen berücksichtigt werden. So führt der Weg beispielsweise zum Martini-Anleger in der Nähe der Martini-Kirche, wo diejenigen Pilger, die im Mittelalter den Seeweg wählten, sich damals einschifften. Es geht zum St. Petri-Dom und zum Bremer Geschichtenhaus, einst das Domizil der Jacobi-Majoris-Bruderschaft, bevor man sich auf den eigentlichen Weg Richtung Osnabrück über Barrien und Wildeshausen macht.“

Zur Vorbereitung aber - und noch bis zum 23. 2. 14 - lohnt sich bestimmt ein Ausstellungsbesuch im Focke-Museum.

Joachim Kothe

Flyer zum Download Externes Angebot

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