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Der Elefant steht jetzt im Nelson-Mandela-Park

Ein Park? Wirklich? Bisher hatte ich die ausgedehnte Grünanlage zwischen Hermann-Böse-Straße, Blumenthalstraße, Parkstraße und Gustav-Deetjen-Allee kaum als solchen wahrgenommen, geschweige denn ihn mit einem Namen verbunden.

Er war für mich Durchgangsanlage, entweder am Elefanten - und - je nach Tageszeit - an lärmenden Schülern oder zahlreichen Obdachlosen - vorbei zum Hauptbahnhof - oder zum Freimarkt! - bzw. zur Bürgerweide mit ÖVB Arena und Messegelände. Schön grün, aber sonst nicht weiter bemerkenswert.

Nun aber hat er viel Aufmerksamkeit bekommen, der Park und das in ihm befindliche Kolonial- , Verzeihung, Anti-Kolonialdenkmal, der steinerne Elefant: Nelson Mandela (18.7.1918 - 5.12.2013), der große südafrikanische Freiheitskämpfer und Präsident wurde an seinem 96. Geburtstag zum Namensgeber für den Nelson-Mandela-Park.

Eine Petition an die Bürgerschaft zur Neu-Benennung des Parks gab den Anstoß. Dankbar aufgenommen wurde die Anregung vom Beirat Schwachhausen und von "DerElefant!" e.V. Externes Angebot - Gemeinnütziger Verein für Vielfalt, Toleranz und Kreativität durch Bildung, Kunst und Kultur. Der bemüht sich seit seiner Gründung im Jahre 2008 intensiv um das Denkmal, seine Erhaltung und die Nutzungsmöglichkeiten der Krypta für kulturelle Zwecke.

Seither haben im Elefanten bereits zahlreiche Veranstaltungen stattgefunden, die nunmehr - vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung - in der offiziellen Benennung des Parks ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden haben.

Es war wirklich ein bemerkenswertes Fest an diesem südafrikanisch-heißen Sommertag mit Reden und Lesungen zahlreicher Lokalprominenz. Aktiv zum Erfolg der Feier trugen auch die Innere Mission als unmittelbarer Nachbar und Schülerinnen und Schüler des gegenüberliegenden Hermann-Böse-Gymnasiums bei, deren Maskottchen und Namensgeber für die Schulzeitung der Elefant schon lange ist.

Alle Redner betonten, wie sehr Nelson Mandela die Benennung dieses geschichtsträchtigen Ortes gefallen würde und wie sehr gerade er hier als Namensgeber Symbolkraft hat.

Nachdem die Fläche zwischen Hauptpostamt und Parkallee in früheren Zeiten schon mal Friedhof gewesen war, wurde auf dem inzwischen gewachsenen Parkgelände 1932 der Elefant als Reichs-Kolonial Ehrenmal errichtet.
1989 widmete die Bremische Bürgerschaft die Stätte zum Anti-Kolonialdenkmal. 2008 schließlich gründete sich der Verein „DerElefant“ e.V.

Unter anderem seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass der bisher unbenannte Park ab sofort Nelson-Mandela-Park heißt. „Man sollte dieses Gelände in Zukunft noch intensiver nutzen“, meinte Bausenator Joachim Lohse. „Ich könnte mir auch musikalische Ereignisse hier an diesem zentral gelegen Ort gut vorstellen.“ Auch die Anregung zum „urban gardening“, also dem öffentlichen Gärtnern wurde mehrfach vorgetragen.

Gedanken über ihre Vorstellungen zur Nutzung des Parks machten sich auch zahlreiche Besucher und übermittelten ihre Ideen und Vorschläge den anwesenden Beiratsmitgliedern. „Wir werden sicher nicht jeden Vorschlag berücksichtigen können“, warnte Beiratssprecherin Barbara Schneider vorab, „doch wir werden alle Ideen wohlwollend prüfen und das Machbare auch umsetzen.“

Joachim Kothe

Eine Fotostrecke Externes Angebot gibt's hier.

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