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Die sinnliche Dimension der Farbe - oder was das mit Käse zu tun hat …
„Die BetrachterInnen können die Wirkung der Farbe erleben. Zu verstehen gibt es im intellektuellen Sinne nichts. Es ist nichts Verstecktes zu finden. Die Bilder sind ein Stück wahrnehmbare Wirklichkeit.“
Diese Aussage von Ulrike Brockmann stand schon in der Einladung zum 6. Schwachhauser Kulturschoppen, dennoch war in der Veranstaltung unerwartet viel von einer Käsefabrik die Rede ... . In einer solchen hat die Künstlerin eine Zeitlang gearbeitet und nach Inspirationen gesucht - und so landete sie bei den vielfarbigen und z.T. (halb)transparenten Verpackungsfolien, in die der Käse eingewickelt war. „Mein Badezimmer sah manchmal aus wie ein Schlachtfeld, wenn ich den Mozzarella aus der Folie geschabt und die Folie gereinigt hatte“, berichtete Brockmann.
Durch Neben- und Übereinanderlagen der Folien auf einem rechteckigen oder quadratischen Untergrund gestaltet die Künstlerin dann ihre farbenfrohen Werke.In ganz anderer Technik produziert sie mit Hilfe von Spachteln ihre größerformatigen „Farbflecken“: mehrere verschiedene Farbschichten werden auf einen Untergrund aufgebracht und bei der letzten Schicht werden dann ohne jede konkrete Abbildungsabsicht Flecken freigelassen, die gewissermaßen den „Durchblick“ auf die darunterliegenden Schichten gestatten.
Die Erlebnisse beim Betrachten dieser Bilder sind sinnlicher Natur. „Dieses Blau zum Beispiel“, beschreibt die Künstlerin, während sie vor einer ihrer Arbeiten steht, „kann niemand denken.“ Es ist nur durch Wahrnehmen und Empfinden zu erfassen.
Bei den leider nicht sehr zahlreich erschienenen Gästen des Kulturschoppen erregte sie mit den ausgestellten Werken und ihrer außergewöhnlichen Arbeitsweise viel Aufmerksamkeit und es gab etliche interessierte Nachfragen.
„Die sinnliche Dimension der Farbe“ ist der Titel ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie im Bremer Medienhaus, Schwachhauser Heerstraße 78, die noch bis zum 10. April geöffnet ist.
Weitere Informationen und Bilder gibt's auf Ulrike Brockmanns Website.
Joachim Kothe
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