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Für die Jugend im Ortsamt tätig - ein Erfahrungsbericht

Eigentlich wollte die 19jährige Franziska Streeb ja ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zunächst beim Bremer Theater ableisten, doch dann entschied sie sich um.

„Meine Mutter meinte, das Ortsamt Schwachhausen/Vahr Externes Angebot sei wohl der bessere Platz für mich.“ Und so traf sie sich mit ihrem Vorgänger Thorben Heitzhausen - und ließ sich überzeugen.

Ihr Interesse für politische Zusammenhänge war in der Oberstufe geweckt worden, allerdings vermisste sie lokale Bezüge: „Es ging immer nur um Parteien und Bundespolitik; wie in Bremen die Demokratie funktioniert, wurde uns nicht vermittelt.“
In der Schule schon als Schulsprecherin aktiv wollte sie die Zeit bis zum Studium für neue Erfahrungen im Bereich Kultur und/oder Politik nutzen und so kam ihr das „Stellenangebot“ des Sozialen Friedensdienstes Bremen (sfd) Externes Angebot gerade Recht.

Gern nimmt sie die tägliche Anreise von ihrem Wohnort in Huchting zur Vahr auf sich. „Das Ortsamt Schwachhausen/Vahr ist das einzige mit einer solchen Stelle - und es ist spannend: die Stadtteile Vahr und Schwachhausen sind extrem gegensätzlich. Trotzdem klappt die Arbeit im Ortsamt auch dank der kompetenten Chefin Dr. Karin Mathes hervorragend.“

Wie ihr Vorgänger hat sie sich vor allem die Jugendarbeit in den beiden Stadtteilen vorgenommen: „In der Vahr klappt das besser als in Schwachhausen. Beirat und Schulen sind aufgeschlossener und unterstützen mich mehr“, erläutert Streeb. „Allerdings gibt es Probleme in der Kommunikation zwischen Schulleitungen und Lehrern sowie zwischen Schulen und anderen Jugendeinrichtungen. Da sehe ich noch Optimierungsbedarf.“

Gerade ist sie dabei, einen sog. Beteiligungsfachtag mit den Schulen der Vahr zu organisieren. „Da wollen wir mit den Jugendlichen diskutieren, wie die Jugendarbeit im Stadtteil verbessert werden kann und möglichst auch konkrete Beschlüsse fassen.“

Deren Umsetzung wird Streeb in ihrer im Juli auslaufenden Amtszeit allerdings kaum noch erleben, daher ist geplant, ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger möglichst früh mit einzubeziehen um die Kontinuität so gut wie möglich zu wahren. „Leider dauert im politischen Raum alles immer extrem lange, so dass so ein FSJ eigentlich viel zu kurz ist, um konkrete Erfolge der eigenen Arbeit zu sehen“, bedauert Streeb. „Aber es ist schön zu wissen, dass man vielleicht etwas angestoßen hat, das dann irgendwann umgesetzt wird.“

Ein weiteres Projekt von Franziska Streeb ist die Vorbereitung der wahlberechtigten Jugendlichen in Schwachhausen und der Vahr auf die Bürgerschaftswahl im Mai. „Dafür stelle ich gerade meine Präsentation zusammen und nehme Kontakt mit den Schulen auf“, berichtet sie.

An ihrem Arbeitsplatz im Ortsamt fühlt Franziska Streeb sich sehr wohl: „Die Arbeitszeiten sind flexibel, es geschieht auch viel außerhalb des Ortsamts und die meisten Abläufe sind interessant, wenn auch nicht immer gleich durchschaubar“, meint sie zufrieden.

Und wie soll es weitergehen? „Ich gehe in eine duale Ausbildung bei einer großen Krankenkasse. Dort mache ich eine Lehre zur Sozialversicherungsfachangestellten und studiere gleichzeitig Gesundheitsökonomie. Damit bin ich gut aufgestellt und kann später in vielen Bereichen tätig werden.“

Joachim Kothe

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