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Gemeinsames deutsch-muslimisches Zuckerfest in Schwachhausen
Im Freizeitheim des DRK in Schwachhausen feierten muslimische Flüchtlinge und Deutsche in diesem Jahr gemeinsam das Zuckerfest.
„Dafür haben wir gemeinsam eingekauft und gekocht. Dabei habe ich ganz neue Verwendungen für Gewürze entdeckt, z.B. Weißkohlsalat mit Piment oder Feta/Melonenhäppchen mit Thymian“, erzählt Olivia Douglas.
„Das Motto ‚Jeder herzlich willkommen‘ nahmen wir wörtlich“, sagt Olivia Douglas mit einem Schmunzeln:
„Wir fingen gerade mit den Vorbereitungen für das Zuckerfest an. Eine deutsche Besucherin schloss ihr Rad an, als sie einen Afrikaner auf dem Rad langsam vorbeifahren sah. Sie sprach ihn an, in der Annahme, er wolle zu diesem Fest kommen und suche die Adresse.
In der von Olivia Douglas gegründeten Flüchtlingsinitiative „LiMaLa?“ war schon vor einigen Wochen der Wunsch nach einem gemeinsamen Zuckerfest geäußert worden.
„Nach meinen Deutschkursen blieb ich mit vielen Teilnehmern über WhatsApp in Kontakt. Als ich merkte, dass sich einige besonders mit der Meisterung des Alltags alleine gelassen fühlten, fasste ich alle Gruppen zu einer zusammen und nannte sie „LiMaLa?“, zu Deutsch „Warum nicht?“.
Beim ersten Treffen wurden Wünsche gesammelt: Hilfe beim Umgang mit Behörden und bei der Wohnungssuche, eine Jobbörse, Deutschunterricht in Situationsdialogen, Geschichten vorgelesen bekommen, Gespräche mit Deutschen, gemeinsame Radtouren, gemeinsames Feiern des Zuckerfests.
„Es ist wirklich schön zu erleben, wie hier Solidarität gelebt wird. Ich habe ohne Probleme den nötigen Raum bekommen, Fahrräder wurden gespendet und wir wurden herzlich eingeladen, nach der Radtour zu Kuchen und Kaffee zu kommen,“ freut sich Douglas.
„Als einige den Wunsch äußerten, mit Deutschen ins Gespräch zu kommen, lag es für mich als Sprecherin des Kulturkatasters Schwachhausen nahe, auf den von uns organisierten Kulturspaziergang hinzuweisen. Sie wollten nicht alleine dorthin gehen, also trafen wir uns und fuhren gemeinsam mit dem Rad zu einzelnen Stationen. Wir wurden herzlich aufgenommen und es gab unzählige Begegnungen. Das Feedback von allen Seiten war überaus positiv.“
Die Vision für die Zukunft wäre ein selbstorganisiertes ganztägig geöffnetes Café, in das alle kommen können, die Hilfe oder einfach nur ein Gespräch suchen, sowie die Vernetzung mit anderen Initiativen. Hierfür ist der Anfang gemacht. Unter www.limala.net sind bereits Infos abrufbar und über info@limala.net kann die Gruppe kontaktiert werden.
Olivia Douglas
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