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Nalini Bhat: „Eine Frau wie die Erde“

Beim 7. Kulturschoppen - diesmal in der Krypta des Anti-Kolonialdenkmals „Der Elefant“ - erfuhren die ca. 20 Besucherinnen und Besucher anlässlich der Lesung eines Ausschnitts aus dieser Novelle einiges über indische Mentalität, Bräuche und Traditionen:

Indien zwischen 1930 und 1970: Kashi, ein 16-jähriges Mädchen, das noch zur Schule geht, soll verheiratet werden. Die Suche nach dem Bräutigam beginnt. Kashi findet die Brautschau erniedrigend. Statt Trost hört sie von ihrer Mutter, dass eine Frau wie die Erde sei, und auch die Erniedrigungen ertragen müsse.
Sujata, die sechsjährige Nichte Kashis, erlebt mit, was Kashi alles durchmacht, wie sich die Stimmung in der Familie mit der Zeit ändert. Kashi wird schließlich verheiratet, bringt einen Sohn zur Welt. Sie ist mit ihrem Eheleben nicht glücklich, und bricht den Kontakt mit ihren Eltern und Geschwistern ab.
Sujata, mittlerweile selbst Mutter einer sechsjährigen Tochter, entdeckt zufällig ein Geschenk der Tante und alle Erinnerungen werden wach.

Nach der Veranstaltung im leider gegen Außengeräusche nur schlecht abgeschirmten „Elefanten“ entwickelten sich noch lebhafte Gespräche mit der Künstlerin, die sich vor allem um die Frage drehten, ob so etwas auch im heutigen Indien noch möglich sei.


„Diese Erzählung kann sich auch heute in irgendeinem Teil Indiens noch abspielen. Wie sagt man: alles was man über Indien hört, stimmt; aber das Gegenteil stimmt genauso“, sagte Nalini Bhat, die Autorin dieser bisher unveröffentlichten Novelle zu ihrem Werk.

Nalini Bhat-Sperling ist gebürtige Inderin, die in Ritterhude bei Bremen lebt. Sie hat Mathematik studiert und als Informatikerin in Indien, England und Deutschland gearbeitet. Nun im Ruhestand, hat sie sich vorgenommen, den Märchenschatz Indiens ins Deutsche zu übertragen, und die Märchen zu erzählen. Ihr Anliegen ist es, die vielfältige Kultur, Traditionen und Bräuche ihrer Heimat hier in Deutschland vorzustellen.

Leider ist es ihr bisher noch nicht gelungen, einen Verlag für ihre Arbeiten zu finden. Interesse? Bitte schicken Sie eine Mail an die Redaktion, die wir dann gern weiterleiten werden.

Joachim Kothe

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