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Neujahrsempfang ganz im Zeichen der Flüchtlingshilfe
Auch im 15. Jahr seines Bestehens lud der »Treffpunkt Arche Schwachhausen« - Verein für Stadtteilarbeit und Kultur - seine Freunde und Förderer zu einem gut besuchten Neujahrsempfang in seinen großen Saal ein.
In Stellvertretung für die erkrankte Vorsitzende, Susanne Nießner-Brose, würdigte Pastor i.R. Karl-Heinz Voigt die Arbeit des vergangenen Jahres. „Wir haben schon 2013 begonnen, uns in der Flüchtlingsarbeit in Bremen zu engagieren, wobei wir uns in jeder Hinsicht der Neutralität, um so mehr aber der Internationalität verpflichtet sehen“, betonte Voigt.
Ein Schwerpunkt 2014 war die Arbeit mit Flüchtlingen, die in der Thomas-Mann-Straße untergebracht waren. „Die konnten u.a. bei uns die Gerichte ihrer Heimatländer kochen und essen, was große Freude auslöste und zahlreiche Kontakte förderte“, begeisterte sich Voigt. Inzwischen wurde allerdings das Heim in Schwachhausen geschlossen und die Mittel für dieses Projekt gestrichen.
Eine Fortsetzung findet es aber im TIRAMISU, dem „etwas anderen Café“. „Da gibt es in regelmäßigen Abständen neben Kaffee und Kuchen zwanglose Begegnungen zwischen Alt- und Neubürgern Schwachhausens, Hilfe bei Behördenangelegenheiten, Gelegenheit für Flüchtlinge, die deutsche Sprache zu testen und im Internet zu surfen“, wie die Geschäftsführerin der Arche, Brigitte Ewald erläuterte, die zuvor die freiwilligen Helfer des Empfangs schon flüssig in aramäischer Sprache begrüßt hatte.
Mit ca. zehn ehrenamtlichen Kräften erwirtschaftet die Arche über Bildungsangebote - neu z.B. sind Kurse zur Bedienung des Smartphones -, Ausstellungen und Vermietungen ihrer Räumlichkeiten ein gewisses Einkommen, das aber zum Unterhalt des Gebäudes keineswegs ausreicht. Bisher gab es Zuschüsse der angegliederten Erlöserkirche, die dafür aber in Zukunft auch kein Geld mehr aufwenden kann. Insofern ist der Arche jede Form von Sponsoring herzlich willkommen, wie Ewald zum Abschluss ihrer Rede betonte.
Auch Festredner Innensenator Ulrich Mäurer würdigte die hervorragende ehrenamtliche Arbeit des Vereins, bevor er nach einem kurzen Rückblick auf die Terrortaten von Paris von seinen eigenen Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit berichtete: „Seit meinem Amtsantritt 2008 habe ich mich - zunächst erfolgreich - bemüht, die Zahl der nur in Duldung befindlichen Flüchtlinge auf unter 1000 zu reduzieren und ihnen ein Aufenthaltsrecht zu sichern“, sagte er. „Leider ist mit dem Flüchtlingsansturm von 2014 dieses Vorhaben dann doch erst einmal gescheitert“, bedauerte der Senator.
Zum Abschluss des Neujahrsempfangs, der musikalisch anspruchsvoll von der Gitarristin Tatyana Ryzhkova umrahmt wurde, gab es bei Sekt, Schnittchen und Kaffee noch Gelegenheit, den einen oder anderen Punkt aus den Reden zu vertiefen oder miteinander ins Gespräch zu kommen um zukünftige Projekte anzudenken.
Joachim Kothe
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