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Storch, Ente, Bachstelze und Kolibri ...

… sind Vögel und können fliegen. Und das können die gleichnamigen Flugmaschinen von Henrich Focke auch, dem ab dem 18. Juli eine Sonderausstellung im Focke-Museum gewidmet ist.

Auf knappem Raum von nur 400 qm zeigt das Museum „Fockes Traum vom Fliegen“, den er sich mit der Entwicklung zunächst herkömmlicher Flugzeuge und - zusammen mit Georg Wulf - deren erfolgreicher Vermarktung erfüllen konnte. So wurde 1923 mit dem A7 „Storch“ das erste in Bremen gebaute Flugzeug für den Luftverkehr zugelassen. Es folgten weitere Passagierflugzeuge, so die A16, die im Inselverkehr und als Rettungsflugzeug eingesetzt wurde.

Ein großer wirtschaftlicher Erfolg war die „Condor“, die man in der Ausstellung mittels eines Flugsimulators auch selbst einmal fliegen kann. „Focke war mehr der Tüftler, während Wulf das Geschäftliche im Auge hatte“, erläuterte Kai Steffen, Vorsitzender des Vereins Focke-Windkanal Externes Angebot e.V. „So war es auch nur konsequent, dass sich Focke schon bald nach dem frühen Tode Wulfs aus der Firma zurückzog.

Jetzt begann er, Hubschrauber zu entwickeln und 1936 gelang der Erstflug des FW 61, der noch zwei Rotoren hatte. Das in der Ausstellung befindliche flugfähige Modell diente ursprünglich dazu, Flugversuche im freien Feld durchzuführen. „Der Flieger war aber häufiger im zerlegten Zustand als ein Ganzes: Fernsteuerungen gab es noch nicht und auch wenn das Teil einwandfrei flog, bot jede Landung unkalkulierbare Risiken“, bemerkte Steffen.

Zum ersten Mal öffentlich zu sehen ist ein in allen Teilen beweglicher Rotorkopf des FW61, der in Süddeutschland gefunden und vom Hubschraubermuseum Bückeburg Externes Angebot aufgearbeitet wurde.

Größtes Ausstellungsstück ist ein Modell des für militärische Zwecke im zweiten Weltkrieg entwickelten Tragschraubers Fa330 „Bachstelze“. „Der konnte zerlegt in einem U-Boot aufbewahrt werden, wurde durch ein Torpedorohr nach außen befördert, montiert und gestartet. Er diente als Beobachtungsflugzeug und war über eine Leinenverbindung mit dem U-Boot verbunden. Musste das Boot allerdings schnell sinken, wurde die Verbindung gekappt und der arme Pilot seinem Schicksal überlassen“, erläuterte Dr. Jan Werquet, Kurator für Stadtgeschichte im Focke-Museum.

Nach mehreren Jahren in Frankreich, Holland und Brasilien kam Focke 1955 zurück nach Bremen und ging zu Borgward. Leider kam das für die Großserie geplante Projekt eines Verkehrshubschraubers mit Namen „Kolibri“ nicht über erste Versuchsstadien hinaus, da der Firma nach Gesamtinvestitionen von 4,3 Millionen DM schließlich noch vor der Prüfabnahme des „Kolibri II“ das Geld ausging.

Von 1961 bis zu seinem Tode 1979 forschte Focke in seinem Windkanal-Labor in Bremen weiter auf dem Gebiet der Aerodynamik. Nachdem es dem oben erwähnten Verein gelungen war, das Labor zu restaurieren, wird es heute wieder von jungen Wissenschaftlern der Bremer Uni genutzt. Es kann übrigens ebenfalls besichtigt werden: In der Ausstellung als Modell und am 1.8. im Rahmen einer Kombiführung mit Exkursion zum Windkanal.

Joachim Kothe

Eine Fotostrecke Externes Angebot gibt's hier.

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