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„Kleine Wallfahrt nach Mekka“ im Focke Museum

Pilgerreisen sind auch ein Teil bremischer Geschichte. Dazu zeigt das Focke-Museum aktuell die Ausstellung „Unterwegs fürs Seelenheil?!“ mit vielen unterschiedlichen Begleitveranstaltungen.

„Die Kleine Wallfahrt nach Mekka“ hat das Focke-Museums den Vortrag von Betül Yavuz betitelt.

Betül Yavuz, türkischstämmig, in Deutschland geboren, 22 Jahre, studiert Französisch und Politikwissenschaften für das Lehramt am Gymnasium. An der Universität engagiert sie sich im Vorstand des islamischen Hochschulbundes.
Eine junge, selbstbewusste Frau, die offen auf Menschen zugeht. Sie trägt ein hübsches Kopftuch und eine Abaya, ein langes schwarzes Gewand, und darunter weiße Sneakers und Jeans.

Die „Umra“ hat sie mit 110 Muslimen, davon 80 Jugendlichen aus Bremen gemeinsam mit Mutter und Bruder gemacht. Die „Umra“ ist eine kleine Pilgerfahrt, die den „Hadsch“ nicht ersetzen kann. Die „Umra“ kann im Gegensatz zum „Hadsch“ jederzeit im Jahr durchgeführt werden, wobei Rituale und Pilgerziele sich kaum unterscheiden. Der Hadsch kann nur im 9. Monat des islamischen Kalenders stattfinden. Er ist ein „Muss“ des islamischen Glaubens.

Während der Zeit in Mekka befinden sich die Gläubigen im „Ihram“, einem Weihezustand. Dieser hochemotionale Zustand ließ Betül Yavuz ein Gedicht über ihre Liebe zum Propheten schreiben, das sie zu Beginn ihres Berichtes vortrug.
Sie erzählte von der Herzlichkeit die sie in Medina erfahren haben und die völlig andere Atmosphäre in Mekka. Sprachlosigkeit im Angesicht der Kaaba. Alle Männer tragen weiße und alle Frauen schwarze Gewänder. Alle Kleidungsstücke sind neu. Frauen gehen gemeinsam mit den Männern um die Kaaba. Es gibt aber auch besondere Plätze für Frauen.

„Alle sehen gleich aus. Im Tod ist der Status im Leben nicht wichtig – alle sind gleich. Die Zeit bleibt stehen. Zeit ist kostbar. Schlaf ist Zeitverschwendung. Ich befand mich in einem Ausnahmezustand“, so beschreibt Betül Yavuz ihre Eindrücke in Mekka.

Zum Abschluss der Reise nimmt man „Semsa“-Wasser von einer uralten Quelle nahe der Kaaba mit nach Hause. Das Wasser ist heilig und schmeckt besonders. Zu Hause werden „Semsa“-Wasser und Datteln den Freunden angeboten.

Es war ein interessanter Abend, auch getragen von der Offenheit Betül Yavuz’s, die keiner Frage auswich.

Die Ausstellung „Unterwegs fürs Seelenheil?!“ Externes Angebot läuft noch bis zum 23. Februar 2014.

Elke Dittmar

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